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Channel: Branche – Film & TV Kamera
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BVFK-Lehrgang Lichtgestaltung in Berlin

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Der BVFK lädt alle Interessierten am 17. und 18 Juni zu einem zweitägigen Lehrgang zum Thema Lichtgestaltung nach Berlin ein. Unterstützt wird der Verband von den Herstellern für Film- und Videoequipmernt Roscoe und Camelot.

Veranstaltungsort sind die Räumlichkeiten von Camelot Film und Television Equipment Rental in Berlin. Der Lehrgang ist das erste Modul und wird die Grundlagen vermitteln. Daher bietet sich der Lehrgang besonders für Auszubildende an. Das Programm für die beiden Tage ist wie folgt aufgeteilt:

Samstag, 17.Juni 2017:

Wozu denn Licht?

  • Lichtkonzepte
  • Der „Schatten“
  • Scheinwerfer  & Grip
  • Messungen

LED Licht

  • Was sieht das Auge?
  • Bewertung von LED-Licht
  • Farbraum & Farbspectrum
  • Messungen am UPRTEK

Sonntag, 18. Juni 2017:

Filter und Folien

  • Umgang mit Filterfolien
  • Die Gradationskurve
  • LED vs. Filter

Lichtgestaltung

  • Dreipunktausleuchtung
  • Lichtanwendungen
  • Übungen
  • Arbeitssicherheit

Die Dozenten und Referenten sind unter anderem Frank Trautmann (DoP, BVFK-Vorsitzender), Peter W. Krüger (DoP, BVFK-Mitglied), Thomas Schöneweitz (Technical Sales, Lightpower) und Matthias Bohnenpoll (Account Manager bei Roscoe).

Der Workshop findet bei Camelot in der Wilhelm-Kabus-Straße 77, 10829 Berlin, Nähe Südkreuz statt. Alle Kameraleute, Auszubildenden, Praktikanten und Mediengestalter sind willkommen! Die Kosten für die zwei Tage belaufen sich auf 100 Euro. Auszubildende (mit Nachweis) zahlen 60 Euro, BVFK-Mitglieder 80 Euro. Alle Teilnehmer erhalten ein Zertifikat.

Alle weiteren Informationen und die Anmeldung finden Sie hier. 


VR-Event Digility zum zweiten Mal in Köln

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Köln ist zum zweiten Mal der Schauplatz der Digility. Die größte Konferenz und Expo für Augmented und Virtual Reality in Europa wird am 5. und 6. Juli in den Messehallen stattfinden. Im letzten Jahr waren bereits über 1.000 Gäste aus 32 Ländern zu Gast.

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Insgesamt werden über 70 Speaker bei der Konferenz zu Wort kommen und die neuesten Innovationen in den Bereichen Augmented und Virtual Reality, Mixed Reality, Wearable Computing, 360°-Imaging, 3D-Entwicklungen und Künstliche Intelligenz vorstellen. Gleichzeitig sollen lebhafte Diskussionen und ein reger Austausch angestoßen werden, um neue Kontakte zu knüpfen und die Entwicklung weiter voranzutreiben.

Mit Audi hat man in diesem Jahr einen namhaften Sponsor gefunden, der die Digility unterstützt. Andere namhafte Partner sind HTC, Vectorform und Salt’n Pepper. Mit deren Unterstützung ist ein Hackathon geplant, der über 32 Stunden gehen soll. Ein Hackathon ist eine Versammlung während der Veranstaltung, in der im Verbund nützliche und kreative Ideen in Soft- und Hardware entwickelt werden sollen.

Tickets können Sie hier bestellen. Ein Tagesticket kostet 359 Euro, ein Ticket für beide Tage schlägt mit 539 Euro zu Buche.

Sennheiser startet Pro Talk auf eigenem Youtube-Kanal

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Sennheiser startet auf seinem Youtube-Kanal die neue Pro Talk Serie. Hier sprechen Profis aus dem Tonbereich, egal ob von Live-Events oder Studioaufnahmen. In den Gesprächen geht es um die verschiedensten Themen. Ob der Start ins Berufsleben oder Herausforderungen am Mischpult bis hin zur persönlichen Lieblingsmusik. Bisher sind bereits Videostrecken mit Manny Marroquin, Jim Ebdon, Stephen Curtin und Al Schmitt veröffentlicht. Stetig werden weitere Spezialisten interviewt und die Videos auf dem hauseigenen Youtube-Kanal hochgeladen.

Neue Richtlinien bei der Filmförderungsanstalt

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Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat am 13. Juni 2017 neue Richtlinien für die Förderung von Filmprojekten verabschiedet. So wird es nun also neue Anforderungen an Projekte geben, die auf eine finanzielle Unterstützung durch die FFA hoffen.

FFA Logo

Wie das Internetportal Blickpunkt: Film erfahren hat, entsprechen die neuen Richtlinien dem Vorschlag, den der Vorstand der FFA an den Verwaltungsrat eingereicht hatte. Wie Blickpunkt: Film des weiteren Erfahren gebracht hat, gab es ein weiteres “abgemildertes” Papier, welches keine konkret definierten “Einstiegshürden” beinhalte. Die Entscheidung für den Antrag mit klar festgelegten Werten an Budget und dem Zuschauerpotential soll nun dazu führen, die “Qualität des deutschen Films aus wirtschaftlichen aber auch kulturellen Erwägungen weiter zu steigern”.

FFA‐Präsident Prof. Dr. h. c. Bernd Neumann begrüßte die Verabschiedung der neuen Leitlinien durch den Verwaltungsrat: “Mit seinem Beschluss hat das Gremium eine richtige und wichtige Entscheidung getroffen, die die Arbeit der Produktions‐ und Drehbuchförderung effizienter und transparenter werden lässt. Die jetzt vorliegenden Leitlinien sind auch das Ergebnis einer fruchtbaren inhaltlichen Debatte, die das Konzept in der gesamten Filmwirtschaft ausgelöst hat. Die FFA muss und soll eine Spitzenförderung sein. Dazu ist es erforderlich, dass die der Kommission zur Verfügung stehenden Mittel auf diejenigen Filme verteilt werden, die das Potenzial haben, die Kinobesucher zu erreichen.”

Hier die neuen Richtlinien der FFA im einzelnen:

Grundsätze einer künftigen FFA-Förderung (Leitlinien)

Ziel der zukünftigen Förderung der FFA sollte es sein, die Qualität des deutschen Films aus wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Erwägungen weiter zu steigern. Der Charakter der geförderten Filme sollte dabei eher der höher budgetierte und qualitativ anspruchsvolle Spitzenfilm sein, der die Erwartungen des Publikums erfüllt und wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Für ein klares und berechenbares Förderprofil, das den höheren qualitativen Anforderungen gerecht wird, ist eine Überprüfung und Überarbeitung der Förderkriterien erforderlich.

1. Die FFA sollte – im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften – Kinofilme fördern, die einen hohen qualitativen Anspruch haben sowie gleichermaßen absolut und/oder relativ wirtschaftlich erfolgreich im In- und Ausland ausgewertet werden können (wirtschaftlich-kultureller Filmbegriff).

2. Der qualitative Anspruch von FFA-geförderten Projekten sollte im Rahmen einer echten Spitzenförderung aus der Masse der eingereichten Projekte herausragen und eine erfolgreiche Vermarktung im deutschen Kino nahelegen.

3. Bei Ihren Förderentscheidungen sollte die FFA auf eine kreativ-künstlerische, ästhetische und dramaturgische Abgrenzung zu anderen Medien wie Fernsehen und Streamingdiensten achten.

4. Zur Sicherung des wirtschaftlich erfolgreichen Qualitätsfilms sollte die FFA grundsätzlich nur noch fiktionale Langfilmprojekte mit einem Gesamtbudget von mindestens 2,5 Mio. Euro und einem Potential von mindestens 250.000 Besuchern fördern.

5. Zur Sicherung des wirtschaftlich erfolgreichen Qualitätsfilms sollte die FFA grundsätzlich im Dokumentarfilmbereich Projekte mit einem Gesamtbudget ab 500.000 Euro und einem Potential von mindestens 50.000 Besuchern fördern.

6. Die FFA sollte auch solche Filme fördern, die auf international bedeutsamen Festivals vertreten sind und zugleich eine wirtschaftliche Mindestrelevanz haben; sie sollen in Deutschland von den Medien und der Öffentlichkeit deutlich wahrgenommen werden, der Reputation des deutschen Films im In- und Ausland dienen und ein Potential von mindestens 150.000 Besuchern haben.

7. Die FFA sollte Kinofilme des talentierten Nachwuchses in angemessenem Umfang fördern.

8. Die FFA sollte bei Ihren Förderentscheidungen die Vielfalt des deutschen Filmschaffens in seinen diversen Genres und Filmen mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen widerspiegeln (Portfolio-Gedanke).

Europäischer Gerichtshof stellt Haftung von Filesharing-Plattformen fest

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Wie der Europäische Gerichtshof nun entschied, ist die Zugänglichmachung und die Verwaltung urheberechtsverletzender Werke wie Filme oder Musik über eine Filesharing-Plattform wie “The Pirate Bay” gleichzusetzen mit einem “Akt der öffentlichen Wiedergabe” und verstößt damit gegen das Urheberrecht.

Diese Entscheidung soll nun für die Kreativen in der Film und Musikbranche für mehr Schutz des Urheberrechts sorgen. So sollen Filesharing-Plattformen in der EU einfacher strafrechtlich verfolgt werden können, sollten Urheberrechtsverletzungen angezeigt werden können. Der Gerichtshof entschied eine Verletzung nach Art. 3 Abs. 1 der InfoSoc-RL 2001/29/EG und stellt dadurch die Haftung der Internetplattformen fest. Der Betreiber solcher Dienste spielt nach Ansicht des Gerichts eine wesentliche Rolle beim Zugänglichmachen von rechtsverletzenden Inhalten. Daher haben die Betreiber solcher Sharing-Dienste die Kenntnis darüber, dass mit ihrem Zutun Urheberrechtsverletzungen durchgeführt werden und der Betreiber der Plattform seinen Nutzen aus diesem Verstoß zieht. Dies gilt insbesondere, da die Anbieter seine Seite gewerblich nutzt und Einnahmen unter anderem durch Werbebanner und ähnliches bezieht.

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hat sich zu Wort gemeldet und begrüßt die Entscheidung des EuGH, die zu mehr Rechtssicherheit zugunsten der Rechteinhaber führen wird. Es bleibt nun abzuwarten, wie das nationale niederländische Gericht in der Sache zu “The Pirate Bay” entscheiden wird. Mit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs im Rücken dürften die Chancen für die Urheber gestiegen sein. Es könnte sogar möglich sein, dass einzelne Internetprovider nun ihren Kunden den Zugang zu illegalen File-Sharing-Plattformen verweigern können, nun da diese auch als illegal gelten.  

Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer Bundesverband Musikindustrie: “Das Urteil zu ‚The Pirate Bay‘ vom heutigen Tage ist ein überfälliges Urteil, das endlich die zentrale Rolle dieser Plattform bei der illegalen Verbreitung von Inhalten anerkennt. Es handelt sich um eine richtungsweisende Klarstellung auf europäischer Ebene, die die zukünftige Rechtsdurchsetzung gegenüber Plattformen auf eine neue Grundlage stellen wird. Trotz der Branchen-Erfolge im Digitalgeschäft darf nicht vergessen werden, dass Rechtsverletzungen auch heute noch massenhaft begangen werden und die Verantwortung der diversen Beteiligten immer noch nicht hinreichend geklärt ist.”

FFF Bayern öffnet sich für internationale High-End-Serien

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Seit nun vier Jahren unterstützt der Filmfernsehfonds Bayern (FFF Bayern) internationale Filmproduktionen, die in Bayern realisiert, produziert oder koproduziert werden. Nun öffnet sich die Förderanstalt auch für internationale Serienproduktionen. Hier müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein.

In diesem Jahr stehen dem FFF Bayern insgesamt 4,73 Millionen Euro für internationale Film- und Serienproduktionen zur Verfügung. Wer die Chance auf diese Förderung wahrnehmen möchte, muss mindestens einen Koproduktionspartner aus einem nicht deutschsprachigen Land haben. Wie bei der Anforderung für Filmförderung müssen mindestens die Hälfte der Drehtage in Bayern stattfinden. Außerdem sollen die Herstellungskosten pro Episode von 60 Minuten bei mindestens 1,2 Millionen Euro liegen. Bei anderer Spieldauer pro Folge, soll der Minutenpreis bei mindestens 20.000 Euro liegen. Der Anteil der deutschen Koproduktion soll wenigstens 3o Prozent oder 5 Millionen Euro betragen. Der Höchstbetrag, den der FFF Bayern an eine Serie als Förderung ausschütten kann liegt bei 2 Millionen Euro.

Bayerns Wirtschafts- und Medienministerin Ilse Aigner: „Bayern ist einer der führenden Medienstandorte in Europa. Diese kreative Branche findet gerade in München beste Rahmenbedingungen, die wir konsequent ausbauen. Neben internationalen Filmen und digitalen Produktionen auch die Produktion von High-End-Serien zu fördern, erhöht die internationale Sichtbarkeit weiter und ist ein wichtiger Baustein für die Förderung am Standort.“

FFF Geschäftsführer Prof. Dr. Klaus Schaefer: “Der FFF Bayern hat nun ein zusätzliches Förderinstrument und verfügt nicht nur über die finanziellen Mittel, sondern auch über die rechtlichen Grundlagen, große internationale Serien zu unterstützen. Wir bedanken uns beim Freistaat Bayern, der die Mittel und Möglichkeiten geschaffen und unseren Spielraum erweitert hat!”

Durch das seit 2014 existierende Förderprogramm für Filmproduktionen wurden bereits internationale Filme wie “Snowden”, “Captain America: Civil War” oder “Guardians of the Galaxy Vol. 2” gefördert.

Münchner Filmwerkstatt: “No-Budget-Workshops” vom Profi

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Aller Anfang ist schwer. Gerade für Absolventen von Filmhochschulen oder Quereinsteiger ist es oft sehr schwierig, die finanziellen Mittel für eine geplante Produktion aufzubringen. Dies soll die Filmverrückten allerdings nicht von ihrer Leidenschaft abhalten. Das findet auch die Münchner Filmwerkstatt und veranstaltet deshalb die Workshop-Reihe “Filme machen ohne Geld” in Berlin, Frankfurt am Main und München.

Geleitet werden die Workshops von Filmwerkstatt-Vorstand Martin Blankenmeyer, der bereits an einer ganzen Reihe von Low- und No-Budget Produktionen mitgewirkt hat. Von seinem eigenen Regie-Abschlußkurzfilm “Der Tag der Befreiung” über die Filmakademie-Abschlußfilme “nichts bereuen” und “Das Verlangen” und den Löwen-Gewinner “Die Frau des Polizisten”, bis hin zu seinem Debüt als Kinoproduzent “Der Rote Punkt”, für den er mit dem Bayerischen Filmpreis als “Bester Nachwuchsproduzent” ausgezeichnet wurde. 

Seine Erfahrungen teilt er nun mit Interessierten und gibt Ratschläge für den Einstieg in die Branche mit seiner Vortragsreihe “Filme machen ohne Geld”. 

Hier die nächsten Festen Termine:

IBC: Innovation Award Shortlist

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Zur IBC im September in Amsterdam werden die Innovation Awards verliehen (wir berichteten). Nun sind die Nominierten bekanntgegeben worden.

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Diese Unternehmen, Personen und Projekte können sich über eine reelle Chance für den IBC Innovation Award freuen:

Im Bereich Content Creation, jeweils mit Partnern:

  • ITV Phoenix für ein Projekt in der Automatisierung des Kampagnenmanagements für Broadcast und Digitales Marketing
  • Laboratoire d’univers virtuels (Virtual Universes Laboratory) für interaktive VR für Broadcast in Realtime
  • Mediacorp Campus für den riesigen Mediencampus von 79.500 Quadratmetern in Singapur

Im Bereich Content Distribution, jeweils mit Partnern:

  • Sinclair Broadcast Group mit One Media und TeamCast für zentralisierte Modulationstechnologie
  • Die “fully virtualised Playout Platform” von DMC
  • Eine Web App von Viacom 18 in Zusammenarbeit mit Google
  • Die Arena Television 4K UHD Broadcast Fleet ausschließlich über IP von Cisco, GRass Valley, Lawo und Videlio Video Solutions

Sowie im Bereich Content Everywhere, jeweils mit Partnern:

  • BT Sport für das Champions League Finale 2017
  • Deluxe und ESL für die IP-Übertragung von Sportcontent
  • Google Earth VR, eine VR-Variante von Google Earth
  • PlayRenfe, ein System, das es 19 Millionen Bahnreisenden in Spanien ermöglicht, auf vielfältigen Content in Bahnhöfen und Zügen zuzugreifen.

Top of the Docs 2017: ARD sucht Dokus

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Das Erste Deutsche Fernsehen veranstaltet in diesem Jahr die sechste Ausgabe des Dokumentarfilm-Wettbewerbes Top of the Docs. Dem Gewinner winkt finanzielle Unterstützung von bis zu 250.000 Euro für die Umsetzung des eigenen Konzeptes – sowie der begehrte Sendeplatz im Ersten.

Das Ziel, den Dokumentarfilm zu pushen ist angesichts der bekannten Sendeplätze für dieses Format ein schwieriges. Immerhin für die Produktion der Dokus setzt sich die ARD in diesem Jahr zum sechsten Mal mit immerhin 250.000 Euro Lockmittel ein. Unter dem Motto “Absolut sicher, grenzenlos frei?” sucht die Sendeanstalt nach besonderen, neuartigen, wagemutigen Dokumentarfilmkonzepten.

Mitmachen können Produzenten und Filmemacher mit Sitz in Deutschland. Zur Teilnahme muss ein Konzept in Form eines Exposés bis zum 04. August 2017 eingereicht werden. Aus allen Einreichungen wird dann das beste Konzept mit Unterstützung der Sendeanstalt realisiert. Besonders gefragt, sind Projekte die durch tiefgründige Recherche, exklusive Zugänge zum porträtierten Milieu oder eine außergewöhnliche, neuartige und kreative Machart herausstechen. Weitere Informationen und die genauen Einreichungsbestimmungen finden Sie hier.

50 Jahre HFF München

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Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in München feiert in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert Lehrbetrieb an der Isar. Für das Bildungsinstitut gebührender Grund zum Feiern. Daher wird es zwischen dem 13. und 16. Juli Zahlreiche Jubiläumsveranstaltungen an der HFF geben. 

Am 19. Juni 1966 wurde von der Bayerischen Staatsregierung die Verordnung zur Errichtung der Hochschule für Fernsehen und Film zu München verabschiedet. Am 6. November in Jahr darauf war es dann soweit: Der Lehrbetrieb wurde aufgenommen. Seither haben rund 1.800 Filmemacherinnen und Filmemacher hier ihr Studium absolviert. Mit dabei sind bekannte Namen wie Maren Ade (“Toni Erdmann”), Wim Wenders (“Der Himmel über Berlin”), Roland Emmerich (“Independence Day”), Sönke Wortmann (“Das Wunder von Bern”) oder auch die Oscar-Preisträger Caroline Link (“Nirgendwo in Afrika”), Florian Henckel von Donnersmarck (“Das Leben der Anderen”) und Florian Gallenberger (“Quiero Ser”).

HFF-Präsidentin Prof. Bettina Reitz: “Für uns ist das Jubiläum ein lebendiges Erinnern und zugleich der Ansporn, die spannenden Herausforderungen der digitalen filmischen Zukunft anzupacken. Wir sind stolz auf all die großartigen Alumni, die hier an der HFF München studiert haben. Sie prägen die deutsche und internationale Film- und TV-Landschaft seit damals bis heute maßgeblich mit und bereichern mit ihren kreativen Talenten unterschiedlichste Berufszweige in der Medienbranche und darüber hinaus. Unser Dank gilt allen Partnern, die uns in der Vergangenheit so treu und großzügig unterstützt haben. Freuen Sie sich mit uns auf unser Jubiläumsprogramm, denn es ist eine spannende Mischung aus Filmen, Gesprächen und Videoinstallation und vereint den für einen solchen Anlass typischen Blick zurück auf das bisher Erreichte mit dem Blick in die Zukunft filmischen Erzählens und damit die Zukunft einer modernen Film-Ausbildung für die Filmemacherinnen und -macher von morgen.”

Geplant für die Jubiläumsfeierlichkeiten sind unter anderem Podiumsgespräche , Videoinstallationen sowie eine Retrospektive und eine Open Air Jahresschau. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen auf dem Campus der HFF ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Folgende Termine sind für die einzelnen Veranstaltungen angesetzt:

  • Donnerstag, 13. Juli 2017, 18 Uhr
    Zur Gründergeschichte der HFF München
    Podiumsgespräch mit den Professoren Peter C. Slansky und Claus Richter.
  • Samstag, 15. Juli & Sonntag, 16. Juli 2017, 11-19 Uhr
    Retrospektive
    Die Frühwerke von HFF-Alumni wie u.a. Maren Ade, Roland Emmerich, Florian Henckel von Donnersmarck und Marcus H. Rosenmüller.
  • Samstag, 15. Juli & Sonntag, 16. Juli 2017, ab 21.30 Uhr
    Open-Air-Jahresschau
    Spiel- und Dokumentarfilme, Spots und Reportagen: Die aktuellsten Arbeiten von HFF-Studierenden als großes Kino-Open-Air im HFF-Innenhof. Picknickdecke mitnehmen! Bei schlechtem Wetter in unseren Kinos – die Vorstellungen fallen nicht aus.
  • Donnerstag, 13. Juli – Sonntag, 16. Juli 2017, jeweils 11-18 Uhr
    My lonesome Hologram – Virtuelle Installation
    Welche Existenzberechtigung haben wir, wenn uns niemand wahrnehmen kann? Besucher der Installation von HFF-Studentin Nina Wesemann in unserem Drehaußengelände “Graues Haus” im Innenhof können im Selbstversuch als Hologramme aufgenommen werden.

Anlässlich des Jubiläums wird es zwei Publikationen bei Edition Text+Kritik geben. Zum einen “Hochschule für Fernsehen und Film 50 Jahre 50 Filme”, die die Geschichte der HFF anhand von 50 Filmen darstellt mit Kommentaren von Absolventinnen und Absolventen. Die Zweite Publikation mit dem Titel “50 Jahre HFF München, 50 Absolventen, 50 Filmgeräte”, soll Absolventen und Lehrende der HFF vorstellen. Die befragten stellen dabei ein Gerät vor, mit dem sie während oder nach ihrer Studienzeit persönliche Erfahrungen gemacht haben. Beide Publikationen finden Sie hier. Sie sollen ab Juli erhältlich sein.

Auch das BR-Fernsehen nimmt an den Feierlichkeiten mit einem Sonderprogramm teil. Bereits ab Juni werden Filme von HFF-Absolventen gezeigt Außerdem wird es in der Jubiläumswoche das “kinokino extra: Die bayerische Traumfabrik” geben. Die Sonderprogrammpunkte im Einzelnen:

  • Mittwoch, 21.Juni 2017, 23.30 Uhr
    “Der Name der Rose (Produzent: Bernd Eichinger)
  • Mittwoch, 28. Juni 2017, 24 Uhr
    “Paris, Texas” (Regie: Wim Wenders)
  • Mittwoch, 5. Juli 2017, 23.15 Uhr
    “Nirgendwo in Afrika” (Regie: Caroline Link)
  • Mittwoch, 12. Juli 2017, 22.45 Uhr & 23.15 Uhr
    “kinokino extra: Die bayerische Traumfabrik” (am 24. Juni 2017 bereits auf 3sat) und
    “Das Leben der Anderen” (Regie: Florian Henckel von Donnersmarck)
  • Dienstag, 18. Juli 2017, 22.30 Uhr & ca. 23.55 Uhr
    “You drive me crazy” (Regie: Andrea Thiele) und
    “50 Jahre HFF – Kurzfilmnacht”

35. Filmfest in München startet

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Am heutigen Donnerstag den 22. Juni startet das 35. Filmfest München. Das Filmfest gilt als eines der wichtigsten internationalen Sommerfilmfestivals. Bis zum 1. Juli werden hier über 180 Filme aus über 60 Ländern zu bestaunen sein, von denen 45 zum ersten Mal überhaupt zu sehen sind. 
Auch in diesem Jahr werden wieder Stars aus aller Welt erwartet. Bei der Eröffnungsveranstaltung werden unter anderem Bryan Cranston (“Breaking Bead”), Sofia Copolla (“The Begulied”), Bill Nighy (“Love Actually”), und Reinhard Hauff (“Der Mann auf der Mauer”) erwartet.

Das Filmfest München steht neben den Filmvorführungen wieder für die Begegnung von Publikum und Stars. Hierfür wird es zahlreiche Panels geben, bei denen Filmemacher Rede und Antwort stehen. In der gewohnt lockeren Atmosphäre des Festivals kann so ein Dialog zwischen Publikum und den Filmemachern, aber auch unter den einzelnen Filmemachern entstehen.

Passend zum  35. Jubiläum wartet das Filmfest mit einigen Highlights neben den Filmvorführungen auf. So wird es in diesem Jahr unter anderem die Reihen Neues Deutsches Kino und Neues Deutsches Fernsehen, eine Retrospektive zu Sofia Copolla, eine Hommage an Reinhard Hauff, den CineMerit Award an Bryan Cranston, die Bud-Spencer-Doku “Sie nannten ihn Spencer”, das Kinderfilmfest sowie das Jugend-Event und den Abschlussfilm “Loud and Famous” von Bill Nighy als Open Air Vorführung geben. Den Zeitplan für das gesamte Filmfest finden Sie hier.

Im Rahmen des Filmfestes werden auch diverse Preise an die Filmemacher verliehen. Der Preisträger des CineMerit Awards steht mit Bryan Cranston bereits fest. In anderen Kategorien wie dem ARRI/Osram Award oder dem 13th Street Shocking Short werden die Preisträger mit Spannung erwartet. Eine Übersicht über alle 15 Kategorien finden Sie hier.

Interessierte können Karten für das Filmfest München hier erwerben.

27. Deutsche Kamerapreis: Gewinner gekürt

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Der Deutsche Kamerapreis feiert die Gewerke für Bildgestaltung und Schnitt. In diesem Jahr werden die Preise zum 27. Mal verliehen. Neun Kameraleute und zwei Editoren dürfen sich über die Trophäe freuen. Wir sagen Ihnen, was die Jury an den Beiträgen überzeugte!Rund 400 Vorschläge bewarben sich um die elf Preiskategorien. Mehrere Jurys trafen sich Anfang März unter dem Vorsitz von Filmemacher Adolf Winkelmann und wählten die Preisträger aus, die jetzt für ihre “herausragenden Leistungen in der Bildgestaltung”, sei es hinter der Kamera oder am Schneidetisch, geehrt werden.

„Dieser Preis ist einzigartig, weil er ohne Rücksicht auf Markt und Moden, auf kommerziellen Erfolg und Quoten einfach nur die künstlerische Leistung und Phantasiearbeit der Bildgestalter und Editoren auszeichnet“, sagt Jurypräsiden Winkelmann. Tatsächlich gibt es wenig reine Kamerapreise, die den Fokus auf das zentrale Gewerk der Kino- und TV-Produktion richten. Das betont auch Christoph Augenstein, Geschäftsführer des Deutschen Kamerapreises Köln e. V.: “Vor 35 Jahren ist der Preis zum ersten Mal verliehen worden – um jene Bildgestalter in den verdienten Mittelpunkt zu stellen, die uns mit ihren Bilderwelten auf besondere Weise berühren und faszinieren. Exzellenz auszeichnen und Talente fördern – diese Grundidee des Deutschen Kamerapreises ist so aktuell wie am ersten Tag.”

Sehr Schade ist, dass unter den diesjährigen Gewinnern kein weiblicher Preisträger ist, wo noch unter den Nominierungen sehr vielversprechende Beiträge und Filmschaffende zu finden waren. Überraschend ist, dass Wolfgang Schick in der Kategorie “Journalistische Kurzformate” bereits zum zweiten Jahr in Folge die Stimmen der Jury auf einen seiner Beiträge vereinen konnte. Die einzelnen Gewinner 2017 und ihre Jurybegründungen haben wir hier für Sie:

  • Ehrenpreis für Jo Heim
    Diesjähriger Ehrenkameramann ist der Wahlkölner Jo Heim, der alle Genres virtuos beherrscht, vom Thriller über die Komödie bis hin zum Musik- oder Dokumentarfilm. Mit einer ebenso unglaublichen Vielfalt in der Gestaltung gebe er “den Geschichten seiner Filme Raum für die Fantasie ihrer Betrachter”, so das Kuratorium Deutscher Kamerapreis in der Begründung.
  • Beste Kamera – Kinospielfilm
    Für seine Bildgestaltung in “Manifesto” (BR) ehrt die Jury Christoph Krauss, der einer Videoinstallation des Künstlers Julian Rosefeldt zum Sprung auf die Kinoleinwand verhilft. “Diese gelungene Transformation verdankt sich einerseits dem Regie-Konzept, andererseits der geradezu majestätischen Kameraarbeit”, so die Jury. “Es ist die besondere Leistung der Kamera, die Bandbreite der unterschiedlichen Settings auf eine nahezu metaphysische Weise zu verbinden.”

  • Beste Kamera – Fernsehfilm
    Börres Weiffenbach mache für den Wirtschaftsthriller “Dead Man Working” (hr/ARD Degeto) mit seiner Kamera das sichtbar, was sonst im Verborgenen bleibe: “Menschen, die als Versuchstiere in gläsernen Käfigen eingesperrt sind. Mathematische Formeln, die schwebend grafische Muster auf Menschen und Räume werfen”, so die Begründung der Jury. “Das abstrakte Mach- und Machtwerk der Finanzjongleure versinnlicht sich in seiner Kameraführung auch im Cinemascope-Format.”

  • Beste Kamera – Dokumentarfilm/Dokumentation
    Für das dokumentarische Experiment “Untitled” (Lotus Film/Razor Film), das während vieler Reisen durch Europa und Afrika entstand, habe Attila Boa sein Staunen, seine Neugier und Empathie mit dem Publikum geteilt. Die Jury meint: “Seine Kameraarbeit ist präzise – sie lenkt den Blick, aber engt ihn nicht ein. Die Achtung vor der Natur, vor dem Menschen und seinem Überlebenskampf zeigen sich in Attila Boas Bildern in schonungsloser Reflexion. Ihm gelingt es, Situationen zu verdichten und auf das Wesentliche zu reduzieren.”

  • Beste Kamera – Outdoor Film
    Das Leben der Irish Travellers und ihre Beziehung zu Pferden zeigt Maximilian Pittner in “Urban Cowboiz” (Filmakademie Baden-Württemberg). “Bei seinem Porträt einer Lebensweise, die bewusst mit Normen gebrochen hat, zeigt Pittner den Mut, sich bei seiner Bildsprache auf das Wesentliche zu beschränken”, lobt die Jury. Der 1994 geborene Kameramann finde “die Gestaltungsmittel für einen ungefilterten, ehrlichen und authentischen Blick auf die Protagonisten.”

  • Beste Kamera – Kurzfilm
    “Berlin Metanoia” (DETAiLFILM), dritter Teil von Erik Schmitts Berlin-Kurzfilmtrilogie, sei ein Stadt-Portrait der besonderen Art, hebt die Jury hervor. Johannes Louis habe sich “schnörkellos und selbstverständlich einem skurrilen Panoptikum genähert: Er präsentiert mit seiner Kamera diesen skurrilen Wahnsinn ohne jede Selbstverliebtheit, sachlich aus dem Hintergrund, und scheint selbst erstaunt zu sein über das, was er sieht.”

  • Beste Kamera – Journalistische Kurzformate
    In Sumba, einer der ärmsten Regionen Indonesiens, sind die Menschen verrückt nach Pferdewetten, auch wenn diese verboten sind. Ein erfolgreicher Kinderjockey kann dort 500 Euro pro Woche verdienen. Doch das Risiko ist groß. In der Reportage “Weltreisen: Indonesien – Die Kinderjockeys von Sumba” (NDR) brillierte die Kamera von Wolfgang Schick. Seine Arbeit überzeugte die Jury “auf der einen Seite durch ein hohes Gespür für Timing, Situationen und Emotionen; sie schafft es andererseits, die Spannung der Geschichte durch eindrucksvolle Bilder zu entfalten.”

  • Bester Schnitt – Langformat
    Mit seiner Montage habe es Chris Wright geschafft, das offensichtlich aggressive Thema Mixed Martial Arts liebevoll umzusetzen, urteilt die Jury. Wenn in “Fighter” (Corso Film/ZDF/3Sat) “der Blick auf dem Protagonisten verweilt, ist der Zuschauer Teil der emotionalen Welt. Humorvoll und emphatisch spiegelt der Schnitt das aufrichtige Interesse an Menschen wider und bricht mit Vorurteilen.”

  • Bester Schnitt – Kurzformat
    Mit einer besonderen Ausgabe des Jan Böhmermann-Talks “Neo Magazin Royale – Talk mit Anne Will” (btf/ZDF) unterläuft David Wieching die “Erwartungshaltungen und spielt gekonnt mit Fernsehzitaten und -klischees”, findet die Jury. Wiechings Montage sei “ein selbstreferenzieller, dekonstruktiver Trip durch die Medienwelten, der dem Zuschauer den Boden unter den Füßen wegzieht, ihn durch die diversen Tunnel des TV-Trashs fallen lässt, nur um ihn gleich wieder auf dem heimischen Sofa auszuspucken.”

  • Nachwuchspreise
    Mehr als 80 Produktionen sind für die diesjährigen mit jeweils 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreise, die von der Film- und Medienstiftung NRW sowie von Panasonic gestiftet werden, eingereicht worden. Ausgezeichnet wurden der 1982 in München geborene Joe Berger für “Cigarbox Blues” (Hamburg Media School) und der 1979 in Erlenbach am Main geborene Felix Striegel für “Watu Wote” (Hamburg Media School).

Alle Preisträger finden Sie morgen auf der Bühne unseres Roundtablegesprächs im Filmforum im Museum Ludwig in Köln. Hier werden wir im Gespräch mehr über Ihre Beiträge erfahren und auch das Publikum kann die Filmschaffenden mit Fragen löchern. Mehr zu dieser Veranstaltung können Sie hier erfahren – oder Sie melden sich gleich hier dafür an. um 12 Uhr ist Einlass, um 12:30 Uhr beginnt das Event.

IFS lädt zum Tag der offenen Tür

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Am Samstag den 01. Juli 2017 lädt die Internationale Filmhochschule Köln (ifs) zum Tag der offenen Tür ein. Den ganzen Tag über können sich Interessierte über ein Studium aus dem Bereich Film informieren. Das Programm mit Filmen, Arbeitsbeispielen, Workshops und der Möglichkeit für informative Gespräche beginnt um 11 Uhr. 

Die Hochschule mit Sitz in Köln Mülheim bietet den ganzen Tag über Informationsveranstaltungen und Workshops an, damit zukünftige Studenten einmal in die verschiedenen Studiengänge reinschnuppern können. Das Angebot geht von Kamera über Screening und auch Schnitt, bis hin zu Szenenbild, Regie oder Animation. Einige Workshops haben feste Anfangszeiten andere laufen durchgängig, man kann jederzeit einsteigen. Die Kamera-Workshops beginnen um 12:30 Uhr sowie um 14:30 Uhr. Außerdem stehen Dozenten und aktuelle Studenten für Informationsgespräche bereit und beantworten die Fragen der Besucher zum Studium. Eine Gesamtübersicht des Programms finden Sie hier.

Der Tag der offenen Tür an der ifs beginnt am 01. Juli 2017 um 11 Uhr. Bis 18 Uhr laufen die Informationsveranstaltungen, dann folgt ein Come Together in den Räumlichkeiten an der Schanzenstraße 28 in 51063 Köln. Der Eintritt, sowie die Teilnahme an den Workshops  ist natürlich frei. Bei Facebook können Sie sich im Vorfeld für die Veranstaltung anmelden.

Jetzt gratis zum Heft: 60 Seiten Spezialausgabe zum Thema Objektive

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Sie möchten mehr Hintergrundwissen bei uns finden! Das haben wir uns zu Herzen genommen. Und wie! Jeder Ausgabe unseres aktuellen Hefts 7-8/2017 liegt ein 60 Seiten (!) starkes Film & TV Kameramann Spezial zum Thema “Objektive – Mehr als der Look” bei. 

In der technischen Optik ist man vor Überraschungen ziemlich sicher, denn nach der Strahlenoptik, die die Ausbreitung des Lichts als Lichtstrahl sieht, folgt eine optische Abbildung einigen klar definierten Regeln und lässt sich mit großer Präzision berechnen. Seit die Berechnung durch immer leistungsfähigere Computer relativ einfach geworden ist, kann man entsprechend günstig Objektive herstellen, und ihre Performance schon auf Grund der Berechnungen vorhersagen.

In den letzten Jahren sind so viele neue Objektivsätze hinzu gekommen, dass wir es nun als Anlass genommen haben, in diesem Spezial einerseits auf die Grundlagen, sowie auf die gängigsten Objektivreihen hier einzugehen. Daher wendet sich dieses Spezial sowohl an Anfänger, die gerne mehr über ihr Arbeitsgerät erfahren wollen, als auch an Profis, die einfach kompakt die Details zum Nachschlagen haben wollen.

Unser Autor Hans Albrecht Lusznat zeigt, dass Objektive “Mehr als der Look” sind. Auf 60 Seiten gibt es zunächst eine generelle Einführung in das Thema Optik und die Grundlagen zur Konstruktion und dem Aufbau von Objektiven im Allgemeinen. Im nächsten Schritt wird ein Blick auf die Mounts, also die Anschlussfassungen an den Kameras geworfen, bevor es dann um Sphärische sowie um Anamorphotische Objektive geht. Hier werden viele der gängigsten Modellreihen vorgestellt. Inklusive Tabellen und Übersichten über Serien für verschiedene Kameratypen. Die letzten beiden Kapitel befassen sich mit der Restauration, dem Rehousing und der Reinigung, sowie Messgeräten- und methoden.

Das Spezial zum Thema Objektive – Mehr als der Look gibt es aktuell exklusiv in Verbindung mit der Ausgabe 7-8/2017. Das Bestellen dieser Ausgabe lohnt also doppelt! Neugierig geworden? In unserem Shop werden Sie fündig!

Workshop zur Altersvorsorge für Medienschaffende

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Die Altersvorsorge ist ein Thema, das vielen Medienschaffenden Bauchschmerzen bereitet. Die gesetzliche Rente schützt nicht mehr vor Altersarmut, und gerade Selbstständige stehen oft vor großen finanziellen Problemen im Alter. Die Betahaus Akademie bietet am 5. Juli 2017 in Hamburg einen Kurs an, der Tipps und Tricks zur Altersvorsorge bietet.

 

Dr. Anna Schüren wird durch den Workshop führen und die Möglichkeiten der Altersvorsorge klar und verständlich darlegen.

Nach dem Workshop sollen die Teilnehmer:

  • wissen, welche Altersvorsorge sich wirklich lohnt und wie man sie selbst umsetzen kann.
  • in der Lage sein, ohne einen Berater zu überleben und sich für die eigene Altersvorsorge keine dubiosen Finanzprodukte andrehen lassen zu müssen.
  • die vier wichtigen Regeln der Altersvorsorge kennen, die man unbedingt beachten sollte.
  • Altersvorsorge mit völlig andern Augen sehen und richtig motiviert sein, das Thema anzupacken.

Stattfinden wird das ganze am 5. Juli 2017 im Betahaus – Coworking Hamburg in der Eifflerstraße 43 in 22769 Hamburg. Beginn ist um 18:30 Uhr, das Ende ist für 21:00 Uhr angesetzt. Der Eintritt kostet 29 Euro, Mitglieder bei der Betahaus Academy zahlen 25 Euro. Alle weiteren Informationen finden Sie hier.


Up-and-Coming: Produzentenpaten bekanntgegeben

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Das 14. Internationale Filmfestival Hannover Up-and-Coming ist im Anrollen. Die Preisträger bekommen neben einer Auszahlung und einer Trophäe zudem einen Paten für ihr nächstes Filmprojekt. Diesmal sind dies die Produzenten Kristina Löbbert, Thomas Kufus und Maximilian Leo.

Produzentin Kristina Löbbert Produzent Thomas Kufus Produzent Maximilian Leo

Bis 1. August 2017 ist noch Zeit, den eigenen Film beim Nachwuchsfestival Up-and-Coming einzureichen. Das Internationale Filmfestival Hannover Up-and-Coming wird alle zwei Jahre veranstaltet. Dieses Jahr findet das Festival vom 23. bis 26. November statt. Zuletzt gab es über 3.000 Einreichungen aus 57 Ländern.

Als Preise winken der Deutsche Nachwuchsfilmpreis, der an drei “herausragende Arbeiten” geht und mit insgesamt 6.000 Euro dotiert ist, der BundesSchülerFilmPreis für “eine besonders einfallsreiche, humorvolle, provokative oder eigenwillige Arbeit, die direkt in der Schule, in Projektwochen oder im Unterricht entstanden ist” sowie den International Young Film Makers Award, der zusammen mit dem Publikum an drei Produktionen vergeben wird.

Der Deutsche Nachwuchs Filmpreis geht mit einer Produzentenpatenschaft einher: “Um die Ausrichtung und das Ziel dieses Nachwuchsfilmpreiseszu schärfen als auch die Nachhaltigkeit der vergebenen Auszeichnung erfahrbar zu machen, stehen für die drei Preisträger Paten aus den Bereichen Produktion und Regie für eine Produzenten-Patenschaftzur Verfügung. Über einen Zeitraum von zwei Jahren beraten und unterstützen die erfahrenen Paten die Preisträger*innen bei der Realisierung eines neuen Filmprojektes.”

Nach der Produzentenriege von 2015, bestehend aus Jochen Laube, Mike Dehghan und Peter Hartwig, nehmen nun diese Produzenten die Herausforderung an, mit den Preisträgern ein neues Projekt zu stemmen:

  • Kristina Löbbert, kommt von Wüste Film und leitet seit 2016 das Kölner Büro von Pantaleon Films
  • Thomas Kufus, Geschäftsführer von zero one film, ehemals Vorstandsvorsitzender der Deutschen Filmakademie
  • Maximilian Leo, Augenschein Filmproduktion

Die Nachwuchs-Filmemacher dürfen maximal 27 Jahre alt sein.

Neue Leitung bei ARRI Media Berlin

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Bei der ARRI Media in Berlin wechselt die Leitung. Der bisherige Leiter Wolf Bosse wird die neu geschaffene Stelle des Director of Strategic Business Development bei ARRICine übernehmen. Beerbt wird er von Frieda Oberlin.

Wolf Bosse wird neuer Director of Strategic Business Development bei ARRI Frieda Oberlin übernimmt Standortleitung von ARRI Media in Berlin ARRI Logo

Bosse arbeitete ab 1999 zunächst als Freelancer bei ARRI in München. 2011 übernahm der studierte Designer die Leitung des Standorts Berlin von ARRI Media. Unter der Leitung von Bosse entwickelte sich der Standort in Berlin-Mitte zu einem der wichtigsten Kreativzentren in der Hauptstadt. Nun wird er als Director of Strategic Business Development bei ARRICine auf die Generierung von Neugeschäften konzentrieren. Seinen neuen Posten wird er von Berlin und München ausüben.

Die nun freigewordene Stelle übernimmt ab sofort Frieda Oberlin, die die Niederlassung von ARRI in Berlin in Zusammenarbeit mit Bosse 2013 eröffnet hatte. Bisher war sie hier vor allem für die Akquise und das Projektmanagement von Kinofilmen zuständig. Bis 2005 war Oberlin erstmalig für ARRI tätig und kehrte nach einer Pause 2011 als Head of Production zurück ins Unternehmen.

„Wir bedanken uns sehr herzlich bei Wolf Bosse und Frieda Oberlin für ihr bisheriges hohes Engagement für ARRI Media. Beiden wünschen wir weiterhin viel Erfolg und große Freude in ihren neuen Positionen“, betont Dr. Jörg Pohlman, der für das operative Geschäft zuständige Vorstand der ARRI AG.

Naturvision Filmfestival 2017

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Nicht mal mehr eine Woche! Am 13. Juli ist es wieder so weit. Naturvision – Deutschlands ältestes und größtes Filmfestival zu den Themen Natur, Tier, Umwelt und Nachhaltigkeit öffnet seine Tore. Seit 2002 werden an den drei Festivaltagen Naturfilme gezeigt und ausgezeichnet.

Seit März werden die eingereichten Projekte von den Jurys begutachtet. Insgesamt in 13 Kategorien werden Projekte Ausgezeichnet. Die Kategorien Deutscher Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis, Deutscher Wildlife Filmpreis, Deutscher Filmpreis Biodiversität und NaturVision Sonderpreis „Die Stadt und das Meer” sind mit dem Höchstwert von 10.000 Euro dotiert. Außerdem werden noch die Preise Kamerapreis, Beste Story, Filmmusikpreis, Kinderfilmpreis, Newcomerfilmpreis, Preis der Jugendjury, Publikumspreis, Filmpreis Bayern und der Ehrenpreis vergeben. Das Filmprogramm des Naturvision Filmfestivals finden Sie hier.

Neben dem Central Theater Ludwigsburg wird eine Open Air Area am Arsenalplatz in Ludwigsburg eingerichtet. Hier werden ebenfalls Filme gezeigt, Vorträge werden gehalten, es wird die Möglichkeit geben sich über Umweltfragen zu informieren und ein Kinderprogramm wird vorbereitet.

Nachwuchsarbeit ist dem Festival ohnehin ein Anliegen. Schon im Vorfeld zum Festival wurden zwei Workshops angeboten, um Kinder für das Thema Naturfilmen zu begeistern. Am Samstag den 17. Juni gab es einen Workshop unter dem Thema “Plastik in den Meeren” und ein dreitägiger “Hands On” Mediaworkshop fand vom 30. Juni bis zum 02. Juli statt.

Langzeitbeobachtung “Cahier Africaine”: “Wie eingeimpft”

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Am Anfang stand ein schmales Schulheft. Anstelle von Vokabeln füllten sich seine karierten Seiten mit den mutigen Zeugenaussagen von 300 zentralafrikanischen Frauen, Mädchen und Männern. Sie offenbaren, was ihnen im Oktober 2002 im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen von kongolesischen Söldnern angetan worden war. Das Heft ist ihr selbst gefertigtes Beweisstück, um die an ihnen verübten Vergewaltigungen zur Anklage zu bringen. Der Film “Cahier Africain” von Heidi Specogna ist eine Langzeitbeobachtung, er begleitet seine Protagonisten seit 2008: An ihrer Seite erlebt der Zuschauer den Zusammenbruch von Ordnung und Zivilisation in einem von Bürgerkrieg und Putsch zerrissenen Land. Julian Reischl sprach mit DoP Johann Feindt über den Dreh in Afrika. In unserer Aushabe 7-8/2017 druckten wir bereits die Kurzform des Interviews mit DoP Johann Feindt. Lesen Sie hier nun das komplette Interview in voller Länge.

Interview: Julian Reischl

DoP Johann Feindt

DoP Johann Feindt°

Was ist denn genau die Geschichte des „Cahier Africain“, des „afrikanischen Heftes“ und des Films darüber?

2008 drehten wir den Film „Carte Blanche“ über die Arbeit des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, der sich mit den Kriegsverbrechen kongolesischer Söldner in der Zentralafrikanischen Republik beschäftigte. Für das Verfahren wurden Ermittler und Forensiker vor Ort geschickt. In Vorbereitung auf diese Ermittlungen hatten sich die Opfer des Putsches von 2002 zusammengetan und das erste Mal ihre Aussagen in einem kleinen Schulheft zusammengestellt. In diesem Heft notierten sie handschriftlich in knappen Sätzen, was ihnen angetan worden war, mit Namen, Datum und einem Foto dabei. Das Foto hatten sie zumeist aus ihrem Ausweis herausgeschnitten und dort eingeklebt. Bestätigt wurden die Aussagen mit einem Daumenabdruck. Dieses Heft, wie gesagt, ein kleines Schulheft, ursprünglich für Mathematik gedacht, war voll von Aussagen dieser Frauen, Mädchen und Männer, die geschädigt, geschändet und vergewaltigt worden waren.

Dieses Heft hat die Regisseurin Heidi Specogna nicht in Ruhe gelassen, es hat sie geradezu verfolgt. Von 2008 bis 2014 drehten wir drei Filme in der Zentralafrikanischen Republik. Einen über die Arbeit des Gerichtshofs, einen über ein Mädchen, das in dem Krieg vergewaltigt wurde. Fast folgerichtig begannen wir danach mit dem Film, in dem das kleine Schulheft nun die zentrale Rolle spielen sollte, „Cahier Africain“.

Wir kamen in einer kurzen Zeit des Friedens an. Doch während der Drehzeit brach ein neuer Krieg aus, diesmal von Rebellen aus dem Norden geführt. Und alles wiederholte sich: die ethnischen Säuberungen, das Morden, die Vergewaltigungen. Trennung und Vertreibung.

Wie findet man sich denn in so ein Thema hinein? Wie ändert sich das Projekt, wenn man über sieben Jahre immer wieder dorthin fährt?

Der Fokus der Erzählung bleibt ja. Wir begleiten traumatisierte Mütter und Kinder bei dem Versuch, ihr Leben zu ordnen und Halt zu finden. Im Zentrum steht ein Mädchen, gezeichnet durch eine schwere Kriegsverletzung, und eine junge Mutter, deren Tochter durch eine Vergewaltigung entstand. Nicht zu ahnen war natürlich, dass während der Drehzeit ein zweiter Bürgerkrieg über die Betroffenen und uns hereinbricht. Damit verschob sich natürlich der Fokus. Statt der Ruhe wieder Unruhe, Menschen in Angst. Was passiert, wenn ein Bürgerkrieg ein Land erfasst, wenn Hass und alte Neidgeschichten aufbrechen und Menschen verschiedener Ethnien, verschiedener Religionen einander verfeinden und vertreiben? Und das ist ja auch den beiden Familien passiert.

Die Mutter des Mädchens Fane ist eines der Vergewaltigungsopfer, die ihre Aussage im „Cahier“ gemacht hat?

Genau. Das ist eine Mutter, die vergewaltigt wurde und ein kleines Mädchens geboren hat. Der Vater dieses Mädchens ist also ein Vergewaltiger. Wie soll die Mutter ihrem Kind sagen, wer der Vater war? Das heißt also, da ist ein kleines Mädchen, das ohne Vater aufwächst, und wohl ahnt, dass da irgendwas nicht stimmt. Den Namen des Vaters hat die Mutter erfunden, in der Dorfgemeinschaft wird getuschelt. Und dennoch hofft sie, ihren Vater irgendwann zu finden.

Wie sind sie als DoP zu diesem Projekt gestoßen? Sie arbeiten ja hauptsächlich szenisch.

Ich mache etwa zu 50 Prozent szenische Arbeiten und zu 50 Prozent dokumentarische. An das Projekt bin ich gekommen, weil Heidi Specogna und ich uns schon lange kennen. Wir kommen beide von der DFFB. Damals bei „Carte Blanche“ hat sie mich gefragt, ob ich Lust hätte, bei dem Film mitzumachen. So begann die Zusammenarbeit, vor acht Jahren.

Waren Sie denn konzeptuell beteiligt?

Ein Dokumentarfilm ist ja kein Spielfilm. Die Entstehungsreise ist eine ganz andere. Im Spielfilm arbeitet man nach einem Drehbuch mit Schauspielern. Im Dokumentarfilm arbeitet man mit Protagonisten, denen man in ihrer Wirklichkeit begegnet. Im Dokumentarfilm haben wir einen Vorteil. Wir begegnen Orten und Menschen, von denen der Spielfilm eigentlich nur durch dritte Hand weiß – und damit meine ich nicht nur Unruhen in Afrika.

Das ist unser Vorteil: Die Wirklichkeit mit der Kamera zu erleben und unsere ganz persönliche Sicht auf die Dinge zu erzählen. Wir sind in der Wirklichkeit. Im Spielfilm ist es anders. Im realen Arbeitsprozess des Drehens wird die Umgebung, die Wirklichkeit so gut es geht ausgebremst, um die eigene Filmwirklichkeit erzählen zu können. Da ist der Drehort gestaltet, dient der Geschichte und ihren Charakteren. Im Dokumentarfilm verändert sich der Drehort, und das manchmal sechsmal am Tag. Sie sind in einem Haus verabredet, aber unser Mädchen ist verschwunden, untergetaucht. Oder das Dorf ist von Soldaten umstellt. Die Wirklichkeit eben.

Natürlich gibt es eine klare Vorstellung der Regie. Diese ist ja festgehalten im Exposé oder Drehbuch, dem Fundament der Arbeit. Es gibt die Richtung der Ideen vor, den Rahmen, innerhalb dessen sich die Fantasie entwickelt. Aber die Geschichte dann entsteht im Entdecken, in der Begegnung und Beobachtung. Und da hat die Wirklichkeit einen ganz anderen Einfluss, ist sozusagen zweiter Protagonist. Ein Dokumentarfilmteam ist klein. Wir waren zu viert, mal zu dritt, auch zu zweit – Regie und Kamera. Da ist das Gespräch untereinander, das gemeinsame Herausfinden, wie wir etwas drehen, was uns an einem Geschehen interessiert, ein ganz zentraler Punkt in der Arbeit.

Sie hatten ja dennoch ein Konzept, was Sie drehen wollten.

Die Hauptpersonen sind ja vorrecherchiert von der Regie. Oder wir hatten beim „Cahier Africain“ schon zuvor mit ihnen gedreht. Man stürmt ja nicht am ersten Tag mit der Kamera in ein Haus hinein und verkündet, was jetzt gedreht wird. Es ist ein gegenseitiger Prozess: Neugier und Annäherung. Von beiden Seiten. Geht es doch darum, im Dreh gemeinsam etwas Neues zu erleben. Wenn es dann gut geht, ist die Berührung mit der Kamera ein fast magischer Moment. Sie gibt den Protagonisten die Möglichkeit, sich zu äußern oder über ihr Leben nachzudenken, wie sie es vorher vielleicht noch nicht getan haben. Dazu müssen Menschen sich an uns gewöhnen und wir uns an sie. Das braucht Zeit, und – das darf man nie vergessen – viel Geduld und Aufmerksamkeit von Seiten der Regie auch außerhalb der eigentlichen Drehtage. Wie hält man Kontakt über Jahre hinweg aus dem fernen Europa? Wie viele Besuche lagen dazwischen ganz ohne Kamera? Man geht also hin, man sitzt zusammen und trinkt Kaffee, man redet und so langsam beginnt die Arbeit – natürlich zielstrebig. Die Tage sind ja nicht frei von Mühen und Kosten. Aber was dann real passiert, hängt davon ab, was das Leben dieser Helden, oder sagen wir Protagonisten, mit sich bringt. Unsere Aufgabe dann ist es, in diesem Alltag die Perlen herauszusuchen, die zu unserem Film einen Punkt hinzufügen.

War denn vorneherein klar, dass so lange gedreht werden würde?

In diesen acht Jahren sind drei Filme entstanden. Wir haben ja damals nicht gedacht, dass wir diese Arbeit erst in acht Jahren beenden werden. Es ist ein erster Film entstanden, „Carte Blanche“, dann ein zweiter Film, „Esther und die Geister“, und dann ist mit „Cahier Africain“ ein dritter Film entstanden, großenteils aus neu gedrehtem Material. Manche Einstellungen und Szenen aber stammen aus den Dreharbeiten zu den Filmen davor. Diese acht Jahre waren nicht von vorneherein geplant. Die Dreharbeiten für „Cahier Africain“ begannen dann 2012, glaube ich. Die Protagonisten waren ja dieselben wie in den vorigen Filmen. Sozusagen eine Langzeitbeobachtung, die sich erst im Nachhinein als Langzeitbeobachtung herausgestellt hat, retrograde sozusagen.

Eigentlich wurden diese acht Jahre – wenn ich jetzt an den Werdegang denke – durch das kleine Schulheft zusammengehalten. Es tauchte auf beim ersten Dreh zum ersten Film, fand aber nicht seinen Platz im fertigen Schnitt. Es hatte sich aber seine feste Ecke in Heidis Kopf erkämpft. Dort saß es nun wie eingeimpft.

Wie sind Sie auf dieses Heft gestoßen?

Es gab diese Organisation der Opfer des Putsches von 2002, der Geschändeten und der Vergewaltigten, sowie der Hinterbliebenen der Ermordeten, quasi eine Selbsthilfe-Organisation. Diese Gruppe hat das Heft angelegt und in ihrem damaligen Büro hinterlegt. Als die Vertreter des Internationalen Gerichtshofs sich ankündigten, versammelten sich die Männer und Frauen zu ihrem Empfang, um Zeugnis abzulegen. Die Ermittler des Gerichtshofs kamen aber nicht. Wegen besonderer Gefahrenlage. Doch das deutsche Drehteam war schon da – bei diesem Dreh mit dem Kameramann Thomas Keller. Und so stieß Heidi Specogna auf das Heft, das cahier africain. Das Heft hält nur die Verbrechen in einem Ort fest. Er heißt PK12. Die französischen Kolonialherren hatten die Orte nach ihrer Entfernung zum zentralen Platz der Hauptstadt benannt. PK12 steht für „point kilomètre douze“, Punkt 12 Kilometer. Es gibt also auch Orte namens PK5 oder PK24 zum Beispiel. Das war deren Art, kartographisch das Land zu ordnen. Die Vorgänge in PK12 sind nur ein Beispiel für das, was im ganzen Land geschah.

Wie sah das Kamerakonzept für diesen Film aus?

Der Film ist in Kapitel unterteilt, wobei das erste Kapitel die Vorzeit beschreibt, das zweite Kapitel die Friedenszeit, in der wir ankamen, und die Entwicklung hin zum Bürgerkrieg. Das letzte Kapitel beschreibt die Flucht in den Tschad, das Land nördlich der Zentralafrikanischen Republik.

Das erste Kapitel, das noch im Frieden entstand, ist in ruhigen Einstellungen konzipiert und gedreht worden. Viel Stativkamera, Tableaus, innerhalb derer sich die Protagonisten bewegen.

Im Zuge des heraufkommenden Bürgerkrieges wurde die Kamera bewegter. Nicht nur notgedrungen, sondern, weil das Geschehen um die Kamera herum ein anderes war, bewegter, rau und ruppig. Die Kamera verfolgt die Figuren im Chaos von Mord, Plünderung und Vertreibung. Eben dem, was passiert, wenn sich Volksgruppen trennen. Das ist entsetzlich zu sehen.

Im letzten Teil, den wir im Fluchtpunkt Tschad gedreht haben, war eine vorübergehende Ruhe eingekehrt. Hier sind wir wieder in eine ruhige Erzählweise, eine ruhige Kadrage zurückgekommen. Wenig Bewegung der Kamera. Wir haben von der Ästhetik her damit den Bogen zum Anfang geschlossen.

Wie sah es mit der Weiterentwicklungen der Technik aus in dieser Zeit? Die Kameras haben sich ja stark verändert.

Wir haben damals angefangen zu drehen auf… Was war das noch gleich? Ich bin nicht ganz sicher, ob MiniDV oder schon HDV, auf jeden Fall noch Bänder. Wir hatten die Z1 (HVR-Z1E), später die Z7 (HVR-Z7E) von Sony, die EX3 (PMWEX3) und die PMW-200, und zum Schluss hatten wir dann die C300 von Canon. Großer Sensor. Das war die Entwicklung. Man sieht zwar am Ende die Sprünge, aber durch die Qualität der Postproduktion, die in Zürich bei Andromeda gemacht wurde, gab es doch einen erstaunlichen Gesamt-Guss des Films. Auch wenn man Unterschiede sieht. Merkwürdigerweise decken sich die Unterschiede über die Zeit auch mit dem unterschiedlichen Geschehen in diesem Film, so dass sich also die vorhandenen Brüche des Materials auch in den Brüchen der Erzählung und im Aufkommen des grausig chaotischen Geschehens eines Bürgerkriegs widerspiegeln.

Haben Sie besondere Objektive verwendet?

In den meisten der verwendeten Kameras gab es keine Wechselobjektive. Bei der PMW-EX3 konnte man zwar wechseln, aber letztlich unterlagen die Vorteile des Objektivwechsels gegenüber dem Nachteil von Staub und Dreck und Sensorreinigung, so dass ich das nicht gemacht habe. Im letzten Dreh hatten wir Zeiss-Optiken auf der Canon, Festbrennweiten. Ultra-Primes, ein ganz normaler Satz, bestehend aus 24, 32, 50, 85, 135 und 180 Millimetern.

Wie haben Sie es mit dem Ton gemacht?

Am Anfang waren wir die normale Besetzung: Kamera, Ton, Regie und Regieassistenz, beziehungsweise auch Rechercheurin. Dann waren wir zu dritt, also nur Ton, Kamera und Regie, und im vorletzten Teil, als der Bürgerkrieg dann anfing, waren wir nur zu zweit, Regie und Kamera. Wir spielten den Ton – Angel, Sender und Bordmikro – direkt auf die Kamera. Im Tschad dann, im Flüchtlingslager, waren wir dann wieder zu dritt. Mit Ton.

Sie haben auch nicht groß beleuchtet?

Wir hatten Licht dabei, LED-Panels. Die haben wir eingesetzt, vor allem in den Nachtszenen. Aber wenn man dort unten unterwegs ist… Es gibt ja keinen Strom. Wenn Sie eine Lampe einschalten wollen, die nicht auf Akku läuft, dann brauchen Sie ein Generator, und dann können Sie den Ton schon vergessen. Also waren Beleuchtungsmittel, die auf Akkus oder Batterien arbeiten, Mittel der Wahl.

Und tags mit einem Reflektor?

Den haben wir aufgestellt, oder die Regie hat ihn gehalten. Manchmal auch ein Dorfbewohner.

Wie lief das im Dreh-Alltag mit der Handhabung der Daten?

Wir haben ja noch in der Zeit der Bänder angefangen. Da gab es die Frage der Datenspeicherung, so wie sie sich heute stellt, nicht. Für den Schneideraum wurden die Bänder nach Rückkehr nach Deutschland in den Avid eingeladen.

Später dann wurden die Karten, wie es üblich ist, nach dem Drehtag auf drei Festplatten transferiert, die zur Sicherheit an verschiedenen Orten gelagert wurden. Dann haben wir sie nach Hause gebracht, und dort wurden sie auf den Server des Postproduktionshauses geladen.

Wie lief der Transfer nach Europa?

Einfach im Handgepäck. Sowohl Festplatten als auch früher die Bänder. Das waren damals relativ kleine Kassetten. Die Bänder hatten auch einen anderen Vorteil: Sie hatten für eventuelle Diebe keinen Wert. Festplatten dahingegen schon. Die Gefahr, dass durch Einbruch eine Festplatte verschwindet, ist weitaus größer, als dass ein Band verschwindet. Insofern hatten die Bänder schon etwas für sich. Die Festplatte wird einfach auf dem nächsten Markt verkauft, und damit kann die Arbeit von drei Wochen auch verschwunden sein. Das ist uns Gott sei Dank nicht passiert. Das Arbeiten mit Karten und Festplatten ist in mancher Hinsicht aufwendiger. Es ist ja nicht zu vergessen, dass man nach dem Drehtag das Material noch runtergeladen muss, was auch nochmal meist zwei Stunden dauert. Dann katalogisieren und so weiter, das gab’s ja alles nicht in den Zeiten der Bänder. Da hat man gedreht wie auf 16 Millimeter und hatte abends die Tonrolle und das Negativ, beziehungsweise später das Band.

Leider haben technische Neuerungen ja nicht unbedingt zur Folge, dass man auch einen Mann mehr am Drehort hätte, der die Daten verwaltet. Das muss man nach dem Drehtag selber tun. Die zeitliche und körperliche Belastung für die Kameraabteilung ist gestiegen.

Bei Spielfilmproduktionen gibt’s ja den DIT und Data Wrangler und so weiter…

Ja, aber das gibt’s beim Dokumentarfilm nicht. Selbst bei Fernsehspielen: Den Vorteil moderner Aufnahmetechnik wirklich zu nutzen, heißt eigentlich, einen DIT direkt am Drehort zu haben. für die schnelle Zusammenarbeit mit DoP und Kameraassistenz, und nicht nur einen Data Wrangler. Das durchzusetzen ist nicht immer leicht.

Sturla Brandth Grøvlen: „Keine Ansichtskarten kreieren!“

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Mit „Sture Böcke“ („Hrùtar“) sorgt Sturla Brandth Grøvlen höchst selbst dafür, dass er nicht auf ewig mit dem 138-Minuten-Take in „Victoria“ assoziiert wird. Im Gespräch Ende 2015 erzählte er, welche Ausrüstung ihn beeindruckte und warum er sich von schöner Landschaft fernhielt.

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2015 war ein Wahnsinnsjahr für Sturla Brandth Grøvlen. Seine Arbeit an Sebastian Schippers „Victoria“ heimste Lola und Silbernen Bären nebst weiteren Preisen ein, sein aktueller Film „Hrùtar“ gewann zuletzt den Goldenen Frosch auf dem Camerimage Festival. Beide Filme waren zudem für den Europäischen Filmpreis nominiert. Der 35- jährige Norweger studierte unter anderem Fotografie in Bergen sowie Kamera an der Filmhochschule in Kopenhagen. „Hrùtar“ läuft unter dem höchst passenden deutschen Titel „Sture Böcke“ am 31. Dezember 2015 bei uns im Kino an.

Was begeisterte Sie für das Projekt „Sture Böcke“?

Ich mochte die Geschichte wirklich sehr! Sie hat Humor, aber gleichzeitig eine gewisse Dunkelheit. Ich tendiere eher zu Projekten, die eine Art Düsternis in sich haben. Außerdem schoss ich zuvor „Victoria“ mit Sebastian (Schipper) in Berlin, am Puls der Großstadt, und freute mich darauf, zurück in die Natur zu kommen. Ich drehte beide Filme direkt nacheinander. Diese Isolation übte eine Anziehung auf mich aus. Genauso, wie die Landschaft Islands. Ich war oft in Island und kenne die Landschaft sehr gut. Ich habe mir außerdem die Kurzfilme des Regisseurs Grímur Hákonarson angesehen. Seine visuelle Sprache gefiel mir. Ich wusste, er hat eine starke Stimme. Es ist wichtig für mich, dass ein Regisseur einen Hintergrund hat, eine visuelle Sprache, die er erkunden will.

Was haben Sie seiner Sprache hinzugefügt?

Ich habe Grímur erst mal einen Brief geschrieben und ein Buch mit Looks erstellt. Darin waren meine Ideen, wie ich mich dem Film nähern würde. Das baute auf seiner visuellen Sprache auf. Ich hatte das Gefühl, dass seine Kurzfilme manchmal etwas zu steif, zu statisch werden konnten, also wollte ich etwas mehr Bewegung in der Kamera haben – aber gleichzeitig den Figuren und der Einsamkeit im Buch treu bleiben.

Haben Sie beide auch über Elemente aus anderen Filmen gesprochen?

Ja, wir haben uns Filme angesehen wie „Stilles Licht“ von Carlos Raygadas und „Das Turiner Pferd“ von Béla Tarr, aber auch Filme wie „There will be blood“ von Paul Thomas Anderson. Ich wollte mich dem Buch nicht als Komödie nähern, so habe ich es nie gelesen, eher als dunkles Drama mit trockenem Humor darin. Wir sind das dann wie einen Western angegangen, ein isländischer Western. Daher kam auch mein Vorschlag, das Ganze anamorphotisch zu drehen und es etwas körnig zu machen.

Ein isländischer Western? Tatsächlich wirkt die Landschaft nicht sehr einladend.

Meine Herangehensweise an die Landschaft war, keine Ansichtskarten zu kreieren und keinerlei Romantik in diese Umgebung zu projizieren. Wir wollten ein kaltes und gnadenloses Gefühl erzeugen. Wir mussten uns nur von den wunderschönen Wasserfällen und zauberhaft wirkenden Landstrichen Islands fernhalten (lacht).

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Türrahmen lassen Figuren näher zusammenrücken: Hier Hauptdarsteller Siguròur Sigurjónsson und Theodór Júlíusson°

Das Cinemascope-Format beeindruckt vor allem in den Gebäuden.

Unsere Innenmotive haben den Gebrauch des vollen Cinemascope-Formats förmlich eingeladen. Es gab viele Räume dort, auch wenn die sehr klein waren. Sie waren voller Texturen. Wir hatten ein großartiges Szenenbild und wollten gemeinsam viel mit Texturen arbeiten, um das Gefühl zu erzeugen, dass die Figuren dort wirklich wohnen.

Oft kadrieren Sie das Bild dann zusätzlich mit Türrahmen und Fenstern.

Das war tatsächlich eine meiner ersten Ideen, vielleicht inspiriert von den Western-Referenzen. Ich mag es sehr, Dinge innerhalb des Bildes noch mal zu kadrieren. Dadurch kann ich eine totalere Einstellung in ein Close-Up verwandeln – also beinahe. Diese Dynamik kann man benutzen, man bekommt einen Kontrast ins Bild und es erzeugt Tiefe, was ich sehr mag.

Ihr Lichtkonzept sieht sehr nach „Available Light“ aus, aber das war es nicht, richtig?

Nein, ich wollte auf jeden Fall, dass es natürlich wirkt und sich wie natürliches Licht anfühlt. Das Wetter in Island wechselt stetig, mit sehr viel Wind. Es war eine Herausforderung, diesen speziellen Look dauerhaft zu erreichen. Wir haben viel mit Soft Lights und Reflektoren gearbeitet, weil wir nicht die stärksten Lampen hatten. Die Größte war eine 6K HMI, dann hatten wir noch zwei 4Ks. Aber ich hatte einen wirklich erfahrenen und super talentierten, kreativen Oberbeleuchter, Aslak Lytthans. Seine Unterstützung und Hilfe war großartig! Außerdem wollte ich ein bisschen mit Stimmungen spielen.

Haben Sie ein Beispiel für mich?

Ich bin sehr glücklich mit der Weihnachtsszene. Wir haben die mit kleinen Lichtern beleuchtet, die vor dem Fenster hingen sowie mit Kerzen – das war es eigentlich. Es kann sein, dass wir das noch etwas verstärkt haben. Aber ich erinnere mich daran, dass ich schließlich alles Künstliche abgeschaltet habe, weil es einen viel stärkeren Effekt hatte, das Kerzenlicht als einzige Lichtquelle zu nutzen. Die ARRI Alexa ist grandios für solche Lowlight-Situationen. Ich glaube, ich habe die ISO auf 1280 hochgedreht, das ist das Maximum. Für die Tageslicht-Szenen habe ich 800 ISO verwendet, für Nachtszenen 1280. Dadurch konnte ich mich auf ein kleines Lichtbesteck für solche Lowlight-Szenen verlassen. Und das hilft mir, natürliche Lichtquellen und Practicals zu nutzen.

Sie drehten auf der Alexa XT mit 4:3 Sensor. Haben Sie den Eindruck, die technologische Entwicklung der letzten Jahre hat Kameraleuten mehr kreative Freiheit gebracht?

Ich denke, das ist eine andere Art der Kreativität, die das hervorgebracht hat. Ich weiß nicht, ob das wirklich mehr Freiheit bedeutet, aber auf jeden Fall ist es ein weiteres kreatives Werkzeug. Ich habe das Gefühl, ältere Generationen von Kameraleuten haben ein bisschen Angst vor dieser Technologie. Wir haben immer höhere ISO-Werte, Canon hat eine Kamera mit einer ISO von vier Millionen – die ohne Rauschen aufnimmt. Die Befürchtung ist, dass es keinen Kameramann mehr braucht, wenn letztlich jeder eine Kamera halten kann und etwas drehen kann – unabhängig von der Lichtsituation. Meine Sicht darauf ist Folgende: Es ist eine andere Weise, mit dem Vorgang umzugehen. Du musst ja immer noch beleuchten! Auch, wenn ich nur eine kleine Lampe brauche, die ich von einer Wand reflektieren lasse: Das ist immer noch Kamerakunst für mich. Ich muss immer noch meine Augen benutzen, muss die Einstellung zum Leben erwecken, muss die visuelle Kraft hinter ihr sein. Daher glaube ich, die Art kreativ zu sein hat sich verändert. Das ängstigt mich nicht, es ist aufregend.

Glauben Sie, kommende Generationen werden den Bezug zur Planung von Einstellungen verlieren, weil sie nicht mehr auf Filmmaterial achten müssen?

Richtig, das ist ein Teil der Entwicklung. Wenn du auf Filmmaterial drehst, bist du viel sorgfältiger, weil du das Geld rattern hörst (lacht). Die Konzentration ist schon anders. Aber ich bin nicht sicher, inwiefern das die Ergebnisse beeinflusst. Ich habe viel auf Film gedreht und schlafe dann auch schlechter (lacht), denn ich muss mir über so viele Dinge Gedanken machen. Am Ende sind es einfach zwei verschiedene Wege. Film ist ja noch verfügbar und wenn man das will, kann man darauf drehen.

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Gnadenlose Landschaft: Grøvlen vermied jede Naturromantik°

Gab es einen Punkt, wo Sie überlegten, auch „Sture Böcke“ auf Film zu drehen?

Ja, ich habe das tatsächlich anfangs vorgeschlagen. Denn die Story hat eine Zeitlosigkeit an sich. Man ist nicht sicher, ob das jetzt spielt oder vor zwanzig Jahren. Ich hatte das Gefühl, chemisches Filmmaterial hätte diesen Eindruck verstärken können. Grímur (der Regisseur) und ich, wir beide mögen Film sehr gern. Aber letztlich war es eine Budgetfrage. Unser Budget lag bei etwa anderthalb Millionen Euro. Da konnten wir es uns nicht leisten, auf Film zu drehen. Also habe ich versucht, es bestmöglich nach Film aussehen zu lassen. Wir haben alte Anamorphoten verwendet, Hawk C-Series Vintage-Optiken, um etwas mehr Charakter ins Bild zu bekommen. Die sind weicher an den Rändern und biegen das Bild ein wenig. Außerdem habe ich einen Black Promise 1/8-Filter genutzt, um die Highlights weicher zu bekommen – und wir haben im Grading etwas Korn hinzugefügt. Wir wollten dem Bild ein filmisches, organisches Gefühl geben.

Waren Sie in den Grading-Prozess involviert?

Ja, das war ich. Wir haben in Dänemark zwei Wochen lang gegradet, zusammen mit dem Coloristen Norman Nisbet. Das ist absolut wichtig für mich. Es ist nicht selbstverständlich, dass das mit dem Zeitplan hinhaut. Aber das steht auch immer in meinen Verträgen, dass ich nach Möglichkeit beim Grading dabei bin. Ich versuche bei den Dreharbeiten schon den Look zu entwickeln, damit das Grading einfacher wird. Ich versuche da immer einen Schritt voraus zu sein. Dabei ist es sehr hilfreich einen Austausch mit dem DIT darüber zu pflegen. Bei „Sture Böcke“ war das Diego Luis Ascanio.

Wie lange liefen die Dreharbeiten?

Wir hatten 28 Drehtage. Die verteilten sich aber über drei Zeiträume. Wir haben im Sommer 2014 zwei Wochen lang die Sommersequenzen gedreht und kehrten im November zurück für die Winterszenen. Dann mussten wir den Dreh etwa fünf Wochen unterbrechen, weil plötzlich der Schnee weg war. (lacht) Daher mussten wir im Januar eine dritte Drehperiode dranhängen.

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Das Team von „Sture Böcke“ bei der Inszenierung der eindrucksvollen Schlussszene im eisigen Schnee.°

„Schnee“ ist ein gutes Stichwort. Wie haben Sie den Schneesturm gedreht?

Das ist eine lustige Geschichte. Wir hatten zwei Tage für den Sturm geplant. Am ersten Tag drehten wir das Davonlaufen der Brüder vor der Polizei, als sie den Berg hinauf fahren. Das drehten wir chronologisch, bewegten uns also auch langsam den Berg hinauf. Aber das Wetter wurde immer schlechter. Am Ende des Tages drehten wir also tatsächlich in einem echten Schneesturm. Wenn die beiden auf dem Berg anhalten und sagen „Das sieht nicht gut aus!“ – der Sturm ist echt! Die Rückfahrt war für unser Team dann etwas kompliziert. (lacht) Am nächsten Tag hatten wir dann Windmaschinen sowie ein paar Special- Effects-Leute, die den Schneesturm für uns erschaffen haben.

Der Übergang ist nahtlos.

Ja, man kann sagen, wir hatten eine ziemlich gute Referenz aus der Nacht davor. (lacht)

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Viel Textur: Grøvlen am Set in der Scheune.°

Gab es ein Stück Technik, das für Sie besonders wichtig war?

Wir haben immer gegen die Dunkelheit gekämpft. Mein Oberbeleuchter Aslak Lytthans hatte diese zwei LEDStäbe, sie sehen ein bisschen aus wie Lichtschwerter. Man kann sie von Tungsten zu Daylight umschalten und dimmen. Wir haben die beiden oft eingesetzt, denn sie waren leicht irgendwo anzubringen und simpel im Gebrauch, gerade, wenn man schnell eine Lösung braucht oder kurz etwas ausprobieren möchte. Wir haben sie wirklich oft benutzt. Aslak hat mir am Ende des Drehs sogar eine geschenkt, weil ich so glücklich mit denen war. Die heißen LED 516AS und kommen von Coolcam.

Was wird Ihr nächstes Projekt sein?

Es gibt einen Horrorfilm namens „Shelley“ von Regisseur Ali Abassi, der wird vermutlich 2016 ins Kino kommen. Das ist eine dänische Produktion, aber wir haben in Schweden gedreht. Und gerade vor vier Wochen habe ich einen Film abgedreht, ebenfalls in Island, der heißt „Heartstone“ von Regisseur Gudmundur Arnar Gudmundsson. Das vergangene Jahr war so busy und verrückt, dass ich mir jetzt erst mal ein bisschen Zeit nehme, um herauszufinden, was ich als Nächstes machen will. Ich möchte nichts überstürzen. Der Plan ist, erst mal Ende des Jahres nichts in der Warteschleife zu haben. Im Januar geht es dann von Neuem los, da gibt es schon ein paar Optionen.

Vielen herzlichen Dank!

Das Interview erschien in der Ausgabe 1-2/2016. Mittlerweile drehte Grøvlen unter anderem mit US-Regisseur Charlie McDowell “The Discovery”, der auf dem Sundance Festival im Januar Premiere feierte.

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